Wie definieren wir denn Sicherheit? Und wann fühlen wir uns wirklich in Sicherheit?
Manche fühlen sich sicher, wenn sie wüssten, dass das Leben so weitergeht wie vor der Krise, wenn sie Arbeit und ein Einkommen haben, für andere ist es die Gewissheit was morgen ist, und für andere wiederum kann sich Vermögen und die Anhäufung von Dingen als Sicherheit erweisen. Was immer es ist, wodurch wir uns „an der Außenseite“ sicher fühlen, es ist und bleibt eine Illusion. Wenn wir lernen mit uns und der Umwelt im Einklang zu sein, wenn sich in uns alles stimmig anfühlt, und wir uns mit allen und allem verbunden fühlen, dann fühlen wir uns wirklich sicher, und alles ist in Ordnung.
Was ist die ultimative Gefahr? Vor was haben wir wirklich Angst?
Es stellt sich heraus, dass unsere größte Angst, die Angst vor dem eigenen Tod ist, weil wir, vor allem in der westlichen Welt, nicht lernen, dass das Leben und der Tod eins sind. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Wir sehen den Tod als ein ultimatives Ende unserer Existenz. Für die östlichen Yogis bedeutet der Tod lediglich Transformation in ein neues Bewusstsein.
Würdest du deine Freiheit wirklich für vermeintlich mehr Sicherheit eintauschen?
In der momentanen Situation höre ich häufig, dass Menschen ihr höchstes Gut an der Außenseite, also die Entscheidungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die Freiheit der Äußerung der persönlichen Gesinnung usw. nun freiwillig gegen eine vermeintliche Sicherheit eintauschen wollen. Vermeintlich deshalb, da dies, wie schon gesagt eine völlige Illusion bleibt. Unsere Angst, und vor allem die größte vor dem Tod, bleibt nämlich. Die können wir zwar für eine gewisse Zeit wegdrücken, sie hat aber die Eigenschaft, immer und immer wieder aufzutauchen. Was nun?
Stirb, bevor du stirbst…
Diesen Ausspruch hast du sicherlich schon öfters gehört. Was bedeutet das nun wirklich?
In der Alt-Deutschen Mystik und in der hohen Schule der hinduistischen Philosophie (Advaita Vedanta), Lehren des Non-Dualismus, spricht man vom Ego und vom Höheren Selbst.
Das Sterben vor dem Sterben bezieht sich auf das Ego. Der Teil von uns soll sterben, der anhaftet, der ablehnt, der Lust, Neid, Leiden, Stress, Missgunst, Eifersucht, und einfach alles, was sich uns als Leiden für uns Menschen präsentiert. Das, was stark mit unserer “sogenannten” Persönlichkeit, das mit dem wir uns identifizieren, zu tun hat.
Gemäß Vedanta gibt es das Advaita, das grenzenlose Sein-Bewusstsein, das höhere Selbst. Und das stirbt nie, geht nicht mal durch verschiedene Umstände. Es ist das Einzige, das wirklich da ist, sich nicht verändert, und auch nicht sterben kann. Das reine Sein ist das Bewusstsein der Grenzenlosigkeit, das ewig da ist und sich auch nicht verändert. In Sanskrit heißt das Atma: das Wahre Selbst.
Das Ego ist also das, womit wir täglich durchs Leben gehen, das, was uns von allem trennt. Es ist uns meist viel vertrauter als das Selbst.
Was ziehst du vor?
Wäre es nicht viel interessanter und schöner, ein Leben in grenzenlosen Möglichkeiten, ohne Angst, ohne faule Kompromisse (zum Beispiel das Eintauschen wollen von Freiheit gegen Sicherheit) und ohne Leiden zu führen, und damit nicht zu warten bis den Tod kommt?
Stirb bevor du stirbst bedeutet, die vertraute Identität als Sterbender, Leidender, Suchender usw. einzutauschen gegen das Wissen, dass du das Einzige bist, was wirklich da ist, verbunden mit allen und mit allem, unwandelbar und ewig. Das ist das Wahre Selbst.
Yoga hilft dir dabei, deine eigene Wahrheit zu finden
Was du aufgibst, wenn du dich zum Höheren Selbst begibst, ist Hoffen und Wollen, Angst, Sorge, Stress, Mangel, Drama, Erwartungen und Enttäuschungen. Was du erlangst ist immerwährende Gegenwart, Freude, Fülle und Freiheit.
Lass dich auf dich ein. Finde DEIN Wahres Selbst und lege ab, was du nicht mehr brauchst und dich bisher ohnehin nur behindert hat.
Die Freiheit, die uns niemand nehmen kann.
Viktor Frankl (1905-1997), österreichischer Neurologe und Psychiater beschreibt in seinem Buch „trotzdem Ja zum Leben sagen“ anhand seiner Zeit im Konzentrationslager, was innere Freiheit bedeutet. Die Freiheit ist unser höchstes Gut und Frankl beschreibt diese „innere Freiheit“, die ihm niemand nehmen kann, egal wie schlimm die äußeren Umstände sein mögen, als seinen Lebensretter in einem Konzentrationslager, geplagt von Hunger, ständiger Angst um sein Leben im zweiten Weltkrieg.
Meine innere Einstellung ist meine Freiheit.
Über die entscheide nur ich und niemand kann sie mir nehmen.
Die beste Übung ist, dir immer und immer wieder bewusst zu werden was abgeht, wenn du in Stress, Angst, Unwohlsein, Misstrauen, Neid und Missgunst verfällst. Wenn du dir dessen bewusst wirst, kannst du es auch gehen lassen. Die Yoga Praxis hilft dir dabei.
Alles ist möglich. Alles ist gut.
Keep practicing. Eternal Love
Deine Karin & Team