Dass Sitzen gleich, wenn nicht sogar gefährlicher als Rauchen ist erscheint einem im ersten Moment unwahrscheinlich, vielleicht sogar übertrieben. Ein Artikel in einer Ausgabe der YogaVision (Nr. 22) über dieses Thema hat uns motiviert, dieses Thema auch mit dir zu teilen.
Wie viele Stunden sitzt DU pro Tag?
Schwer vorstellbar, aber in Europa sitzen wir durchschnittlich 12 Stunden pro Tag. Wer keiner körperlich aktiven Arbeit nachgeht, in der man ständig auf den Beinen ist kommt leicht auf diese hohe Stundenanzahl pro Tag. Wenn wir essen, fernsehen, mit dem Auto oder Bus fahren sitzen wir. Nach der Arbeit sitzen wir auf der Couch oder wenn wir uns mit Freunden treffen sitzen wir im Café.
Forschungsergebnisse zeigen, dass schon 2 Stunden in Folge ausreichen, um das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes oder Rückenschmerzen (um nur einige Beispiele zu nennen) zu erhöhen. Auch Depressionen oder andere psychische Belastungen werden durch das Sitzen wahrscheinlicher. Durch das Sitzen wird die Atmung meist flach und die Schultern kippen “nach vorne”. Diese Kombination aus Atmung und Körperhaltung lässt den Geist müde und antriebslos werden. Die Muskeln, die normalerweise unsere Wirbelsäule und den Rumpf stabilisieren werden inaktiv je länger wir sitzen. Ziemlich jeder im Büro, der Schule oder Uni kennt dieses Gefühl des “ausgelaugt sein” nach einem langen Tag im Sitzen.
Wie viele Stunden sitzt DU pro Tag?
Einfache Lösungen für deinen Alltag
Versuche, so oft wie möglich dem langen Sitzen entgegenzuwirken:
- Öfters aufstehen (am besten alle 45 Minuten)
- Sitzpositionen wechseln
- Im Stehen arbeiten (z.B. an einem Stehtisch)
- In der Mittagspause ein paar Schritte an der frischen Luft gehen, laufen, springen, fangen spielen oder einige Sonnengrüße machen
- Achtsames Atmen, bei dem du vor allem lange ausatmest
YOGA YOGA YOGA
Yoga hilft, den Auswirkungen des Sitzens entgegenzuwirken. Wenn du ausgesprochen viel sitzt, dann empfiehlt es sich, vor allem zu Beginn deiner Praxis gewisse Stellungen zu vermeiden:
- Zu langes Halten in den Vorwärtsbeugen.
Tipps für die Vorwärtsbeuge (Uttanasana): Beuge die Knie leicht und lass sie auch beim Hochkommen gebeugt. Setze deine Bauchmuskulatur ein. Atme bewusst länger und tiefer. Das erhöht die Spannkraft deiner Rumpfmuskulatur - Schulterstand und Pflug, damit nicht zu viel Druck auf den Nackenbereich kommt. Mach stattdessen lieber einen “halben” Schulterstand (Nacken bleibt entspannt, Oberarme liegen am Boden auf, die Hände stützen das Becken)
- Zu langes Halten bei Dreh-Übungen im Sitzen. Lieber leichte Rotationen im Stehen ausführen (das hält deine Wirbelsäule mobil und beugt Bandscheibenvorfällen vor
Die tägliche Yoga Praxis macht nicht nur beweglich, sondern kräftigt nachhaltig, besonders die tiefe Muskulatur im Körper. Gerade diese Kräftigung der Muskeln schützt und gibt uns Halt, wenn wir durch gewisse Faktoren wie das Sitzen belastet werden.
Keep practicing & spread the love ❤
Namaste,
deine Karin & das Power Yoga Austria Team