Eine Frage, die im ersten Moment komisch klingt, weil wir nicht leben würden, wenn wir nicht atmen würden. Allerdings sind sich die wenigsten ihrer Atmung bewusst. Sie ist meist oberflächlich, kurz und überhaupt verschwenden wir wenig bis kaum Gedanken an ein bewusstes, tiefes Ein- und Ausatmen. Pro Tag kommen wir auf ca. 20.000 Atemzüge. Das ist viel, was wir unbewusst “konsumieren”.
Atem mit Bewusstsein ist Prana.
Ma Jana Sati Bhagavati (spirituelle Lehrerin, Menschenrechtsaktivistin, 1940-2012)
Atem ohne Bewusstsein ist nur Luft.
Prana kannst du dir vorstellen als die “Lebensenergie”, die durch deinen Körper fließt. Es ist eben mehr als “nur” Luft, und schwer vorstellbar, was das überhaupt sein soll. Wir können es nicht sehen und nicht greifen. Allerdings kann man den Wind ja auch nicht sehen, und doch spüren wir seine Auswirkungen, wenn er uns um die Ohren pfeift, oder wenn wir sehen, dass durch den Wind die Laubblätter im Herbst umher geweht werden.
Atem, Körper & Geist
Wenn wir unseren Körper und Geist mit viel Prana versorgen, dann sind wir in Balance, haben Energie und fühlen uns gut. Durch den Atem verbinden wir unseren Körper und Geist miteinander. Sie kommunizieren quasi.
Ein Beispiel, das für jeden nachvollziehbar ist: du hast Angst oder bist wütend und du atmest schnell ein und aus. Deine Gedanken sind ebenso rasant unterwegs wie dein Atem. Wenn du nun probierst, lange (viel länger als für dich normal) einzuatmen und ebenso lange auszuatmen reduziert sich dein Stresslevel, deine Gedanken werden ruhiger.
Im Yoga werden die Asanas (Körperübungen) synchron mit dem Atem durchgeführt, was die beruhigende Wirkung, die man nach dem Yoga hat erklärt. Der Atem dient also als Werkzeug, mit dem wir Körper und Geist verbinden, beruhigen und damit auch unseren Gemütszustand beeinflussen können. Warum setzen wir also dieses Instrument nicht öfters ein?
PRANAyama
Die Bezeichnung dieser “Atemübungen” verrät eigentlich schon, worauf sie abzielen: Unser Prana zu erhöhen und zu verbessern. Eigentlich wäre die passendere Übersetzung dafür also “Energieübungen”.
Eine dieser Übungen, die du leicht in deinen Alltag oder als Morgenritual integrieren kannst ist die Wechselatmung, die dich beruhigt und hilft, Stress abzubauen.
Dafür übst du vorzugsweise im Sitzen (bspw. bei geöffneten Fenster, wenn du morgens dein Zimmer lüftest), damit deine Energie, ohne Blockaden fließen kann. Atme ein paar Mal durch die Nase ein und aus. Klappe Mittelfinger und Zeigefinger deiner rechten Hand nach innen. Atme nochmal tief ein, verschließe nun mit deinem Daumen das rechte Nasenloch und atme durch das linke Nasenloch aus. Atme nun links wieder ein, verschließe dann links mit deinem Ringfinger und atme über rechts aus. Rechts wieder einatmen, rechts verschließen, links ausatmen, links einatmen, links verschließen, rechts ausatmen und so weiter. Atme jeweils für 4 bis 6 Sekunden pro Ein- bzw. Ausatmung. Führe diese Wechselatmung so lange durch, wie es für dich machbar ist und beobachte, welche Wirkung diese Übung auf dich hat.
Keep Practicing. Peace & Love to you.
Namaste,
Deine Karin